top of page
AutorenbildMichael Jähne

Der Kanal in Zahlen - keine (finanzielle) Dürre in Sicht

Die letzten beiden Regenzeiten waren eher mau in Panama. Klimabewegte aller Couleur sehen den Kanal deswegen auch schon als prominentes Opfer des Klimawandels. Vor Ort betrachtet sieht die Sache zum Glück weniger dramatisch aus. Eine Freundin war neulich mit Ihrer Familie im Gatunsee, oberhalb der Miraflores Schleusen. Die indigenen Bootsführer reagierten sehr erstaunt auf die angeblich völlig ungewöhnlichen Tiefststände ihrer Lebensgrundlage. Sie zeigten den verblüfften Gästen die seit Jahrzehnten gleichen Höchst- und Tiefstands Marken, die schlicht von der Jahreszeit und dem Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit abhängen. Wenn man die Statistiken über die Wasserstände im Gatunsee bis ins Jahr 1965 zurückverfolgt, wird man schnell feststellen, dass es in jedem Jahrzehnt trockene Jahre mit Tiefständen um 24 m gab, während die Höchststände immer bei etwa 27m lagen*.


Panamakanal Dürre Klimawandel

Wie dem auch sei, die Kanalbehörde (ACP) hat mit Sicherheit nichts gegen die geballte mediale Aufmerksamkeit, wünscht sie sich doch die Wasserquellen des Kanals mit einem dritten Reservoir auszustatten, um ihre Arbeit zu erleichtern und vor allem, um die Transite der mit deutlich mehr Tiefgang ausgestatteten profitablen Neo Panamaxklasse ganzjährig zu erhöhen.

Die gewünschten Baumaßnahmen müssen jedoch von Regierung und Legislative genehmigt werden. Es ist nicht anzunehmen, dass sich die Regierung unter Cortizo bis zum Mai noch dahingehend aufraffen wird.


Zahlen und Fakten

Die Anzahl der jährlichen Transite bewegt sich seit 13 Jahren stabil zwischen 13114 und 14684**. Die Schiffe sind allerdings deutlich größer geworden. Ein Schiff der Neo Panamaxklasse fasst bis zu 14.500 Container, die alte Panamaxklasse nur 4500. Die Einnahmen für Mautgebühren haben sich daher seit 2010 mehr als verdoppelt und erreichten 2023 mit 3 Milliarden USD einen neuen Rekord. So berichtete La Prensa am 22. Februar, dass der Kanal seine Einnahmen im Jahr 2023 um 15% gegenüber dem Vorjahr steigern konnte. Und wenn der Kanal seine Einnahmen steigert, dann merkt Panama das gewaltig im Staatssäckel. 2,5 Milliarden USD hat er 2023 an den Staatshaushalt überwiesen und steht damit für etwa 4% des panamaischen BIPs. Für 2024 wird eine Einnahmesteigerung um 2.7% erwartet.


Panamakanal Wirtschaft Panama Auswandern Immobilien
Beitrag des Panamakanals zu den Staatseinnahmen

Den internationalen Ratingagenturen Moody´s und S&P Global Ratings gefällt es, sie bestätigten das A Rating des Kanals zuletzt am 08. November 2023.


*Quelle Statista Research Department, 02.01.2024

** Quelle Panamakanal. Statistik MEEM, 2023

119 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page